Wenn du jemanden zum Essen einlädst oder auch eingeladen wirst, stellt sich meistens dann unweigerlich die Frage, was bringe ich denn als Mitbringsel mit?
Alleine das Wort finde ich schon komisch. Überbleibsel, Anhängsel, Geschreibsel – immer irgendwie minderwertig und überflüssig. Und dann noch die Frage etwa, was als Mitbringsel angemessen ist (“Nur Wein? Oder doch was Richtiges? Noch ein Buch? Irgendwas für die Kinder? Dann wird’s aber langsam viel …”).
Irgendwann in dieser Spirale fängt man an, Aufwand und Nutzen gegeneinander aufzurechnen und das hat dann nichts mehr mit einem netten Abend zu tun. Wir gehören nicht zu einer Kultur, in der das Gastgeschenk ein festes Ritual und sinnentleerter Reflex ist. Gut so.
Mitbringsel sind die ungeliebten und unterfinanzierten kleinen Geschwister der Geschenke.
Sind die also überhaupt nötig? Als Zeichen der Wertschätzung?
Schon vergessen? Es war meine freiwillige Idee, euch/dich einzuladen. Eurer Besuch ist keine Störung, über die ich hinweg getröstet werden muss. Ich habe weder einen neurotischen Hund zwei Wochen gehütet, noch habe ich eine Niere gespendet.
Ab einem gewissen Punkt ist in unseren Leben nichts wertvoller als Freizeit. Das ist also das Wichtigste, was Gäste mitbringen können, sich selbst, ihre Zeit und gute Laune.
Also, bringt Zeit mit und kein Zeug.
Frag die Hundesöhne gerne zu diesem Artikel. Dann musst Du aber auch mit der Antwort leben können!
Mehr lesen …