Um direkt mal den Kern der Sache rauszuhauen:
„Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Leuchten entzündet werden“, Galileo Galilei sagt auch „Man kann den Menschen nichts lehren, man kann ihn nur helfen, es sich in sich selbst zu entdecken!“
Stellen wir uns mal vor, wir müssten darüber nachdenken, was machen wir mit Kindern zwischen 6 und 18 Jahren und es gäbe keine Schule.
D.h. wir müssten erst mal so was wie eine „Schule“ definieren.
Wir würden diskutieren, was ist wichtig und was nicht wichtig ist, wir würden uns professionelle Beratung holen. Von Entwicklungspsychologen, Lerntheoretikern und Kinderpsychologen. Wir würden diskutieren, wie geht Lernen, wie ist es mit der Psyche von Kindern bestellt, wann lernt man gerne und wie müssen die Bedingungen dafür sein usw. Ich bin mir ziemlich sicher, dass all dieses zu 95% nichts mehr mit dem heutigen Schulsystem zu tun hätte.
Dieses Schulsystem, in den wichtigsten Strukturen, so wie wir es heute kennen, ist Ende des 19. Jahrhundert im preußischem System erfunden worden und hatte ganz andere Anforderungen.
Militärisch und verwaltungstechnisch, durchorganisierte Einrichtungen, für den braven Staatsbürger der nicht aufmuckt und nach Vorgaben bestimmte Dinge zu erledigen hat. Alles andere als kindgerecht. Fairerweise muss man sagen, dass in den 60er-Jahren einiges von den preußischen Sachen über Bord geschmissen worden ist, z.B. dass die Leser nicht mehr schlagen durften. Die Lehrer sind netter geworden, aber die Grundstruktur im Grunde genommen Untertanen auszubilden wurde beibehalten.
Wir vergessen, dass wir heute in einer Gesellschaft leben, in den wahrscheinlich die Berufe, die diese Kinder mal ausüben werden zu einem Großteil noch gar nicht erfunden worden sind.
In der Bildungsdiskussion in den letzten 10 Jahren haben wir uns ganz selten, wenn überhaupt mal die Frage gestellt, wie sollen denn Schulen mal in 10 Jahren aussehen?
Wir führen hingegen immer wieder die Diskussion warum das eine gegen das andere nicht geht.
Die Diskussion hängt seit Jahrzehnten fest.
Wir nehmen unseren Kindern die Kindheit, wir behandeln sie wie kleine Erwachsene. Auf kürzester Strecke versuchen wir ihnen eine unglaubliche Menge an Stoff einzutrichtern und nennen dass dann ein hohes Bildungsniveau, wobei aber jeder Experte sagen würde, wenn wir wirklich Bildung bekommen wollen, dann brauchen wir Muße, man muss in Ruhe frei kombinieren können, man darf also nicht permanent im Stress sein. D.h. im Grunde genommen, als das was wir jetzt machen, führt zu einem vergleichsweise schlechten Bildungsniveau.
Ein hohes Bildungsniveau heißt nicht einen besonders dicken Lehrplan zu schreiben. Das Gegenteil ist der Fall.
Insofern hoffe ich, dass unsere Kinder später nicht wegen, sondern trotz unseres Schulsystems den Anforderungen der neuen Arbeitswelt gewachsen sind. Wenn die Schule schon versagt, sollten wir als Eltern das best Mögliche tun um die Kreativität und auch das „Querdenken“ unserer Kinder zu fördern. Dafür nehme ich dann auch gerne mal eine 5 im Grammatiktest in Kauf, wenn mein Sohn mal nicht ganz genau weiß zu welcher Wortgruppe das Wort „manche“ gehört.
Wusstest Ihr es? Ich musste das googeln. Es ist ein Pronomen. Ein Wort anstelle eines Nomens.
Damit werden Kinder im 5. Schuljahr traktiert.
Frag die Hundesöhne gerne zu diesem Artikel. Dann musst Du aber auch mit der Antwort leben können!
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