SUV-Fahrer sind Mörder– WTF?

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📅 25. März 2019
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Für die einen sind sie „Umweltsäue mit kleinem Penis“, für andere sind sie die „Arthrose-Fraktion, die zu alt oder zu steif sind, um aus einem normalen Auto rein- oder raus zu kommen“. Und jetzt auch noch das: „Mörder“! SUV-Fahrer sind ein schlimmes Pack.  Sie nehmen bewusst den Tod eines Unfallopfers in Kauf, da sie ein hohes und großes Auto fahren.

Bei einer Kollision mit einem Menschen, so die Kritik, hat der angefahrene Mensch angeblich deutlich geringere Überlebenschancen, als wenn man ein flaches Auto fahren würde. Da seien die Unfallopfer – wenn sie denn „Glück“ haben – „nur“ querschnittsgelähmt. Interessante Theorie…
Vermutlich sind Busfahrer nach dieser Logik dann geisteskranke Massenmörder, da man mit einem Buss in einer Menschenmenge durchaus ein richtiges Massaker anrichten könnte. WTF?

Kommt schon, ich sage es ganz öffentlich. Ich fahre einen SUV und ich fahre ihn verdammt gern. Und da mittlerweile jedes vierte neu zugelassene Auto ein SUV ist, scheine ich ja nun auch nicht der einzige impotente, mordende Opa zu sein.
Woher kommt diese Beliebtheit? Wenn man Statements von Psychologen liest, dann heißt es dort, dass SUV-Fahrer ein höheres Schutzbedürfnis kompensieren. Was denn noch? Das man sich in einem SUV also sicherer und überlegener fühlt? Klar, wenn du in einem Mercedes GLS auf einen Smart zufährst, dann möchte ich auch nicht in dem Smart sitzen. Aber das stimmte vor dem SUV-Boom auch für „normale“ Luxusklasse-Limousinen, die eine Kollision mit einem Kleinwagen haben.

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Für mich passt das alles nicht. Wer jemals mit einer Oberklassen-Limousine auf der Autobahn war, der weiß ganz genau, dass sich ein SUV ab Tempo 160 überhaupt nicht mehr „sicherer“ anfühlt. Wenn man dagegen in einer Mercedes E-Klasse, einem 5er BMW oder einem Audi A6 unterwegs ist, dann kleben diese Autos geradezu auf der Straße und man muss nicht bei jeder kleinen Windböe massiv gegenlenken.
Sicherer fühlte ich mich in einem SUV in solchen Momenten ganz und gar nicht.

Es sind aus meiner Sicht andere Dinge, die den SUV-Erfolg beschert haben. Insbesonder sind hier zwei Grundgedanken zu nennen. Zum Einen sind es ganz praktische Gründe und zum Anderen sind es Prestige-Gründe. SUV zählen innerhalb der eigenen Marke immer zu den Alpha-Tieren. Wenn man einen GLE neben einer E-Klasse sieht hat man das Gefühlt, der GLE ist wertiger und liefert damit höheres Prestige. Ebenso verhält es sich bei einem X5 und einem normalen 5er BMW, oder einem Q7 zu einem A7 oder A8. Der SUV liefert zweifelsohne ein höheres soziales Prestige, als die Limousine der gleichen Klasse und Marke.

Zudem hat ein SUV riesige praktische Vorteile gegenüber herkömmlichen Limousinen oder Sportwagen. Er paart das Platzangebot eines Kombis, mit der Ausstattung einer Luxus-Limousine und der Praktikabilität eines Vans. Ich kann locker mit 4 Leuten in den Urlaub fahren, ohne mir über den Platzmangel Gedanken machen zu müssen. Man sitzt hoch und bequem, man kann Gepäck oder Einkäufe bequem ein- und ausladen. Wenn man auf schlechtem Untergrund, Schlamm, Eis oder Schnee unterwegs ist, muss ich mir wenig Sorgen machen und wenn man es doch mal eilig hat, fährt das Ding dennoch 240 km/h, auch wenn es sich vielleicht irgendwie „schwammiger“ anfühlt als bei einer normalen Limousine, aber es geht. Ein SUV ist somit fast eine eierlegende Wollmilch-Sau.

Bleibt das Problem mit dem Verbrauch. Ja, die Dinger verbrauchen mehr und das Ergebnis ist daher ein höherer CO2-Ausstoß.
Aber was ist das für eine Diskussion? Wo sollen wir da anfangen und wo sollen wir aufhören? Vans und Minibusse verbrauchen auch mehr als Limousinen und es gibt keinen Kreuzzug gegen Bullis. Die sind offenbar ok, weil diejenigen die sich über SUVs aufregen, vermutlich in einem Bulli ihre Unschuld verloren haben…. irgendwann Pfingsten im Strand von Renesse.

Tatsächlich ist es aber so, dass die Bauform weniger entscheidend ist. Der sogenannte cw-Wert, der den Strömungswiderstand eines Autos beschreibt, ist bei einem SUV meist schlechter als bei einer normalen Limousine. Das ist aber nur bei freier Fahrt auf Landstraßen und Autobahnen wirklich relevant. Im normalen Stadtverkehr ist der Strömungswiderstand kein wirklich wichtiger Faktor. Da steht man sowieso mehr rum als das man fährt. Da kommt das hohe Gewicht dann buchstäblich zum Tragen. Hier muss man aber ebenfalls sehr genau hinschauen, denn eine S-Klasse, oder ein 7er BMW oder auch ein Audi A8 sind auch sehr schwer und können mitunter schwerer sein, als SUVs. Es ist also das Gewicht und nicht die Bauform, das tatsächliche für den Mehrverbrauch verantwortlich ist.

Aber auch bei den SUVs sind die Hybriden natürlich auf dem Vormarsch und die ersten reinen Elektromodelle sind am Markt. Um eine faire Diskussion in dieser Frage zu führen, müsste man aber mal eine Statistik schaffen, in der gezeigt wird, ob SUVs im Durchschnitt länger gefahren werden als andere Autos. Ich würde es fast vermuten, aber es ist tatsächlich nur ein Bauchgefühl.
Sollte das aber der Fall sein, hätten SUVs sehr gute Chancen sogar eine besserer Umweltbilanz zu haben als andere Bauformen. Denn was nützt es, wenn ein Auto weniger verbraucht, aber durchschnittlich nur halb so lange hält bzw. gefahren wird. Dann müsste man schneller ein neues Auto produzieren mit all seinen Umweltsünden und so wenig kann auch ein neues Auto kaum verbrauchen, dass sich das dann noch lohnen würde.

Diese ganze Diskussion ist aber in Wirklichkeit doch ziemlich pharisäerhaft. Wenn man wirklich etwas für die Umwelt tun will, dann sollte man aufs Fahrrad steigen, bei längeren Strecken den ÖPNV und die deutsche Bahn nutzen und bitte nicht mehr in den Urlaub fliegen.
Wenn ich aber schon ein Auto fahre und mit einem Mercedes GLE (ca. 2100 kg) oder einer Mercedes E-Klasse (1700 kg) unterwegs bin oder einem VW Tiguan (1500 kg)  bzw. einem VW Passat (1600 kg) ist eine Hexenjagd auf SUVs doch mehr als überzogen. Es gibt ganz praktische und rationale Gründe, wieso man einen SUV kauft und diese werden von den Kritikern schlichtweg ignoriert.

Keine Frage, die Autoindustrie sollte natürlich mehr in die Pflicht genommen werden, um alternative und saubere Antriebsarten zu schaffen und zu etablieren. Das hätte schon seit der Ölkrise in den 70er Jahren passieren müssen und ist nicht das Problem von Leuten, die SUVs für sich entdeckt haben, sondern das der Politik.
Aber natürlich kann ich auf meinen SUV verzichten, mir einen 7er kaufen, meinen Urlaub zum 12. Mal auf einem Kreuzfahrtschiff verbringen und im Winter Erdbeeren kaufen, die sie aus Brasilien eingeflogen haben. Ob das zielführender ist, wage ich zu bezweifeln.

Aber ich sage Euch etwas: Ich gehe nicht zurück aufs Pferd!

Frag die Hundesöhne gerne zu diesem Artikel. Dann musst Du aber auch mit der Antwort leben können!

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